Die unsichtbaren Auswirkungen extremer Temperaturen: Wer ist betroffen und wie können wir helfen?
Der jüngste Gesundheitsvortrag im Rahmen des KLISOPAR-Projekts am 18. April 2024, erneut in der Ev. Kirchengemeinde Ohligs, brachte wichtige Einsichten, wie die Ohligser Gemeinschaft extreme Temperaturen sicher überstehen kann. Durch den Abend führten wieder Ilona Komossa vom Stadtdienst Natur und Umwelt, Michaela Scheer vom Stadtdienst Gesundheit sowie Dr. Sylivia Schäffer-Gemein, die den Vortrag hielt und für Rückfragen zur Verfügung stand.
Der Fokus lag dabei auf besonders gefährdeten Gruppen wie Säuglingen, Älteren und chronisch Kranken, da ihre Körper Schwierigkeiten haben können, sich anzupassen und die daher stärker unter Hitze leiden können. Ebenso stehen sozial benachteiligte Gruppen oft vor zusätzlichen Herausforderungen, da ihnen möglicherweise die Ressourcen fehlen, um sich angemessen vor Hitze zu schützen. Und nicht zu vergessen sind diejenigen, die von Natur aus eine niedrigere Toleranz gegenüber Hitze haben und daher anfälliger für Hitzeerkrankungen sind.
Zudem wurde betont, dass Keime und Darmbakterien bei hohen Temperaturen besser gedeihen, was ein erhöhtes Risiko für Gesundheitsprobleme darstellt. Wichtige Schutzhinweise umfassten das Meiden von Hitze, regelmäßiges Trinken und den Einsatz von Sonnenschutz.
Die Auswirkungen von Hitze gehen jedoch weit über gesundheitliche Risiken hinaus. Sie beeinträchtigen auch die Lebensqualität und können soziale Ungerechtigkeiten verstärken. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen, um gefährdete Personen zu schützen und die Auswirkungen von Hitze auf unsere Gemeinschaft zu mildern.
Dabei spielt auch die Stadtplanung eine wichtige Rolle. Die Integration von Maßnahmen zur Hitzeanpassung in die Stadtplanung kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Hitze zu mildern und ein sichereres und gesünderes Umfeld für alle zu schaffen.
Ilona Komossa vom Stadtdienst Natur und Umwelt verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass in Ohligs bald Kirchen zur Abkühlung geöffnet werden könnten. Zudem wird eine interaktive Karte veröffentlicht, auf der Bürgerinnen kühle Orte einzeichnen können. Darüber hinaus gibt es Förderungen für SGB II-Empfängerinnen für Sonnenschutzmaßnahmen.
Eine lebendige Diskussion entstand rund um das Thema der Anpassungsfähigkeit der Bürger*innen und der Gesellschaft an die Hitze, einschließlich des Hitzewarnsystems des Deutschen Wetterdienstes, das Anmeldungen für Hitzewarnungen ermöglicht.
Die Stimmung war engagiert und das Publikum interessiert, mit Fragen und Anmerkungen, die zur weiteren Vernetzung und Gemeinschaftsbildung anregten. Die Veranstaltung endete mit einem Ausblick auf den nächsten Vortrag und die laufenden Bemühungen, ein unterstützendes Nachbarschaftsnetzwerk im gesundheitlichen Kontext zu etablieren, das insbesondere vulnerable Gruppen unterstützt.
Der nächste Vortrag zum Thema Heißes Klima - leichte Kost: Ernährung im Klimawandel findet statt am 14. Mai 2024 um 18:30 im Großen Gemeindesaal der Kath. Pfarrgemeinde St. Sebastian.
Auch diese Veranstaltung wird in Präsenz und hybrid angeboten. Den entsprechenden QR-Code zur Einwahl über zoom finden Sie unter der Rubrik „Veranstaltungen“ unter der Vortragbezeichnung.