Ein lebendiges Miteinander: 2. Workshop zur Straßengestaltung

An einem regnerischen Samstag Vormittag des 16. März versammelten sich die Bewohner von Solingen-Ohligs auf Einladung von Ilona Komossa und Anke Klink von der Stadt Solingen sowie von Holger Haberstock von Eurosoc DIGITAL, um gemeinsam über die Zukunft ihrer Straßen zu beraten. Dieses Mal standen die Ruhrstraße, Grünstraße und Weserstraße im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem inspirierenden ersten Treffen, das bereits vielversprechende Ideen für die Talstraße und Rheinstraße hervorbrachte, war die Motivation ungebrochen, weitere Schritte in Richtung eines Ohligs, in welchem man gerne draußen ist, zu gehen.

Trotz des ungemütlichen Wetters diskutierten die Ohligser*innen mit der Stadt und miteinander über die Gestaltung einer Veloroute und die Herausforderungen durch nicht-lokale Dauerparker. Die Parkplatzproblematik, insbesondere die Besetzung durch S-Bahn-Pendler und teilweise sogar Wohnmobile, stand im Zentrum der Debatte und unterstrich die Dringlichkeit eines durchdachten Parkraumkonzepts.

Anke Klink vom Stadtdienst Planung, Mobilität, Denkmalpflege und Verkehrsplanung erläuterte, dass ein Parkraumbewirtschaftungskonzept in Arbeit sei, und diskutierte mit den Anwesenden über mögliche Lösungen wie Anwohnerparken oder die Einführung von Parkscheiben bzw. Parkscheinen. Die Frage der angemessenen Höhe der Parkgebühren wurde aufgeworfen, da zu hohe Gebühren die lokalen Geschäfte in Ohligs belasten könnten.

Die Diskussion zeigte, dass Parken in Ohligs ein drängendes Thema ist, aber auch, dass die Bürger*innen bereit sind, über Lösungen nachzudenken, die eine nachhaltige Mobilität fördern.

Die lebhaften Gespräche mündeten in eine ko-kreative Phase, in der die Teilnehmer ihre Visionen für die Straßen Ohligs auf großen Plänen festhielten. Von sichereren Schulwegen für Kinder über die Einrichtung von Sitzgelegenheiten und mobilen Blumenbeeten bis hin zu umfassenderen Begrünungsmaßnahmen reichten die Ideen. Die Ideen zielten darauf ab, den Durchgangsverkehr zu mindern, mehr Bäume zu pflanzen, Regenwasser zu versickern und sogenannte Pocket Parks zu schaffen.

Die Atmosphäre im Gemeindesaal der katholischen Kirche war geprägt von einem starken Gemeinschaftsgefühl und der gemeinsamen Vision, Ohligs in einen Ort zu verwandeln, an dem sich alle wohlfühlen. Einige Teilnehmer waren bereits zum zweiten Mal dabei, was von einem tiefen Engagement und der Bereitschaft, aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt mitzuwirken zeugt.

Dieser Workshop war ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eines grüneren, nachhaltigeren Ohligs. Die Diskussionen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger zeigen, dass das Engagement für eine lebenswerte Zukunft in Solingen-Ohligs groß ist. Es ist ein Beispiel dafür, wie durch gemeinschaftliches Handeln und offenen Dialog positive Veränderungen im urbanen Raum möglich sind.

Die Beiträge der Bürgerinnen und Bürger werden nun durch weitere Ideen im Rahmen folgender Workshops ergänzt und finden dann Eingang in erste Entwürfe für Klimaangepasste Straßen, die dann erneut öffentlich diskutiert werden.

Der nächste Workshop zur Straßenraumgestaltung befasst sich mit der Forststraße, Kelderstraße und Südstraße und findet statt am Samstag, den 22. Juni von 9:30 – 11:30 Uhr in der Ev. Kirchengemeinde Ohligs, Cafe´Kiste, Parkstraße 12, 42697 Solingen.

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